Dobry Pasterz (J 10, 1-21)

Lech Stachowiak





Abstract

Der Hirtenrede des Johannes wird in der Exegese der Gegenwart immerfort Aufmerksamkeit geschenkt. Der vorliegende Artikel machte sich zur Aufgabe eine eingehende Erforschung des Hauptabschnitts der Rede und zwar nach der literarischen Struktur, nach der Gattung der Rede und nach dem Leitgedanken. Die Struktur der Rede weist auf eine Benutzung der Quellen durch den Redaktor hin ohne dass die Vorgeschichte des jetzigen Textes eindeutig bestimmt werden kann. Dies kompliziert auch äusserst die Bestimmung der literarischen Gattung; diese kann werden als Parabel noch als Allegorie bezeichnet werden. Jedenfalls wurden diese traditionellen Ausdrucksformen in den Dienst der Offenbarungsrede gestellt. Dabei darf die spezifisch johanneische Redewendug „ich bin…“ nicht ausser Acht gelassen werden. Es wäre aber verfehlt lediglich von einem Hirten-Motiv zu sprechen, das von den Evangelisten frei bearbeitet worden ist. Doch ist der alttestamentliche (und darüber hinaus der alt-orientalische) Hintergrund des verwendeten Bildmaterials unerkennbar, ebenso wie die haggadische Tendenz. Der Leitgedanke des Abschnitts ist christlogisch und christozentrisch. Inwieweit die Situation der johanneischen Gemeinden zur Zeit der Abfassung des vierten Evangeliums die Blutige Prägung von Joh 10, 1-21 mitbestimmt hat, kann man nur vermuten. Der Streit mit dem Judentum des ausgehenden I. Jahrhunderts scheint in der Erwähnung der „Räuber und Diebe” mitzuklingen. Auch die Betonung der Unmöglichkeit, einen wahrhaft Glaubenden dem Guten Hirten zu entreissen, muss von Kampfsituation der Gemeinde her verstanden werden. Endlich wird auf den Einfluss von J 10, 1ff auf die frühchristliche Literatur (Hirt des Hermas, Aberkiosinschrift) hingewiesen.

Keywords:

shepherd, parables, Jn 10, 1-21


Published
2017-07-01


Stachowiak, L. (2017). Dobry Pasterz (J 10, 1-21). The Biblical Annals, 22(1), 75–84. Retrieved from https://czasopisma.kul.pl/index.php/ba/article/view/2887

Lech Stachowiak  biblical.annals@gmail.com



License

  1. Pursuant to the Act on Copyright and Related Rights of February 4, 1994, the Author of the publication grants to the Publisher of the journal „The Biblical Annals” e a non-exclusive and royalty-free license to use the Work submitted for publication, without time and territorial restrictions in the following fields of use:
    a) record the Work and copy it by means of any technique (including printing and electronic recording) on all known data carriers (including IT, electronic and polygraphic), and in all IT systems (in particular those available online);
    b) enter the Work into computer memory, disseminate the Work and its copies, as well as market the Work and its copies;
    c) publicly perform, replay, display and screen the Work, as well as lend, rent and lease the Work and its copies;
    d) make available, market and disseminate the Work and its copies via IT networks, and in particular via the Internet, including the promotion or advertising of the Work, the journal or the Publisher.
  2. The Author shall further grant his/her consent for the Publisher to use and dispose of derivative works.
  3. The Publisher may sublicense the work.
  4. Third parties may use the articles and other materials containing the Works, or developed on the basis of the Works in line with the model Creative Commons Attribution 4.0 International (also referred to as CC BY 4.0).